15.05.2025

Rückenschmerzen lindern: Warum gezieltes Training besser hilft als Schmerzmittel

A man with short dark hair and a beard smiles warmly, standing against a plain white background while wearing a black T-shirt and a black watch.

Laszlo Pinter

Personal-Trainer & Bewegungs-Experte

Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden im Alltag. Viele Menschen greifen zu Schmerzmitteln – doch das lindert nur Symptome, nicht die Ursache. In diesem Beitrag erfährst du, warum gezieltes Training, Faszienarbeit und individuelles Coaching nachhaltiger wirken als jede Tablette.

Rückenschmerzen: Ein unterschätztes Gesundheitsproblem

Rund 80 % der Menschen leiden im Laufe ihres Lebens mindestens einmal unter Rückenschmerzen. In der Schweiz gehören sie zu den häufigsten Gründen für Arztbesuche und Arbeitsausfälle. Besonders der untere Rücken (Lendenwirbelsäule) ist oft betroffen – durch langes Sitzen, einseitige Belastung, falsche Bewegungsmuster oder psychischen Stress.

Laut dem Bundesamt für Gesundheit entstehen viele dieser Beschwerden durch Bewegungsmangel – und genau hier liegt auch der Lösungsansatz.


Warum Schmerzmittel keine Dauerlösung sind

Viele Betroffene greifen zu Schmerzmitteln – doch diese bekämpfen nur kurzfristig die Symptome. Studien zeigen, dass gängige Medikamente wie Ibuprofen, Diclofenac oder Opioide bei chronischen Rückenschmerzen nur geringe Effekte haben und Risiken mit sich bringen – wie Magenprobleme, Abhängigkeit oder sogar Herz-Kreislauf-Komplikationen.

Quelle: JAMA Internal Medicine, 2017

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt bei unspezifischen Rückenschmerzen daher nicht-medikamentöse Maßnahmen als erste Wahl – allen voran: Bewegung.


Bewegung als Medizin: Was gezieltes Training bewirkt

Gezieltes Training wirkt ganzheitlich. Es verbessert nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern adressiert auch die Ursache vieler Rückenschmerzen:

  • Stärkung der tiefen Rückenmuskulatur (z. B. M. multifidus, transversus abdominis)

  • Stabilisierung der Wirbelsäule und Gelenke

  • Verbesserung der Körperhaltung und Beweglichkeit

  • Förderung der Durchblutung und Versorgung des Gewebes

  • Reduktion von Stresshormonen durch körperliche Aktivität


In der Schmerztherapie arbeiten wir bei PT Pinter daher gezielt mit funktionellem Training, angepasst an deine Beschwerden, Alltagsbelastungen und Trainingsstand.

Faszien: Der Schlüssel zur Schmerzfreiheit?

Ein wichtiger, aber oft übersehener Faktor sind Faszien – das bindegewebige Netzwerk, das Muskeln, Organe und Gelenke umhüllt.

Faszien können durch Inaktivität, Stress oder Überbelastung verkleben, verhärten oder sich entzünden. Das führt zu Einschränkungen in der Beweglichkeit und aktiviert Schmerzrezeptoren.

Mit gezieltem Faszientraining – etwa durch Rollen, Dehnungen oder spezielle Tools – kann man:

  • Triggerpunkte lösen

  • die Gleitfähigkeit des Gewebes verbessern

  • Entzündungen reduzieren

  • die Regeneration fördern


Quelle: Fascia Research Society


In unserer Schmerztherapie in Männedorf setzen wir moderne Tools wie Kruse-Sticks und Faszienrollen gezielt ein – individuell angepasst an Schmerzbild und Mobilität.

Effektive Übungen bei Rückenschmerzen

Nicht jede Bewegung ist sinnvoll – bei falscher Ausführung oder falscher Belastung können Beschwerden verstärkt werden. Deshalb ist individuelles Screening der erste Schritt.

Beispiele effektiver Übungen:

  • Cat-Cow: Mobilisiert die Wirbelsäule, verbessert das Bewegungsausmaß

  • Bird Dog: Trainiert Gleichgewicht, Koordination und tiefe Rumpfstabilität

  • Glute Bridge: Stärkt Gesäß und unteren Rücken, aktiviert die hintere Kette

  • Faszienrolle LWS: Löst myofasziale Spannungen und verbessert das Gewebe

  • Bauch-Atmung: Reduziert Stress, aktiviert den Parasympathikus, entspannt die Rückenmuskulatur


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Alle Übungen sollten regelmäßig, bewusst und unter Anleitung ausgeführt werden – am besten mit professioneller Begleitung.


Stress und Rückenschmerz: Die mentale Komponente

Rückenschmerzen sind oft nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Dauerstress, ungelöste Konflikte oder mentale Überforderung führen zur Dauerspannung der Rückenmuskulatur. Das vegetative Nervensystem bleibt im „Alarmzustand“, was Heilung blockiert.

Studien zeigen: Chronischer Stress erhöht die Schmerzempfindlichkeit und verlängert Beschwerden deutlich.


Quelle: Pain Journal, 2015


Unser Coaching-Konzept umfasst daher auch:


  • Atemtechniken zur Regulation des Nervensystems

  • bewusste Bewegungen zur Selbstwahrnehmung

  • Gespräche zur Auflösung mentaler Blockaden

  • Achtsamkeitsimpulse im Training




Fazit: Rückenschmerzen aktiv begegnen – statt passiv ertragen


Wer Rückenschmerzen nachhaltig lösen will, braucht eine aktive, individuelle Strategie. Medikamente können kurzfristig unterstützen, doch langfristig hilft nur eines: Bewegung, Faszienarbeit, Coaching und bewusste Körperarbeit.


Mit dem richtigen Konzept kannst du deine Schmerzen nicht nur lindern, sondern verstehen, kontrollieren – und schrittweise loslassen.


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